Blogbusterpreis 2017 - Die Longlist

Was es mit dem Blogbusterpreis auf sich hat - wieso, weshalb, warum und wer? -, habe ich im letzten Beitrag beschrieben. Inzwischen steht die  komplette Longlist fest. Statt wie geplant fünfzehn, gehen nur vierzehn AutorInnen an den Start um die drei Plätze auf der Shortlist.

Jochen Kienbaum vom Blog lustauflesen  hat unter den Manuskripten, die  an ihn geschickt wurden, keines gefunden, das er "guten Gewissens empfehlen und meinen Namen daruntersetzen (kann)." Wenn Tobias Nazemi, Initiator des Blogbusterpreises und Jurymitglied, nach der Lektüre der Longlist-Manuskripte zu dem Ergebnis kommt,  "alles auf einem wirklich hohen Niveau. Ich kann gar nicht glauben, dass diese Romane noch keinen Verlag gefunden haben.", fragt man sich, warum Jochen Kienbaum nicht im Pool der von seinen KollegInnen zurückgestellten Manuskripte geschnüffelt und seine Stimme genutzt hat. Können doch nicht alle so weit unter seinen Ansprüchen gelegen haben.

 

Zweierlei fällt beim ersten Blick auf die Longlist auf:

Geschlechtsspezifisch alles ausgewogen - und das ohne Quotenvorgabe! -, sieben Autorinnen "gegen" sieben Autoren.

Altersspezifisch liegen die allermeisten deutlich über der Altershöchsgrenze (= 35 Jahre) für den "Open Mike". Vielleicht entwickelt sich der Blogbusterpreis ja zu einer Art "Open Blog", einem Wettbewerb für deutschsprachige literarische Neuentdeckungen, bei dem es nur um die Texte geht, nicht um das Alter, derer, die sie verfasst haben.

 

Neben Kurzporträts und kleinen Interviews mit den Longlist-Kandidaten sind auf blogbuster-preis.de inzwischen auch umfangreiche Leseproben der vierzehn Romanmanuskripte eingestellt. Reduziert auf einen Ein-Satz-Mikro-Pitch könnte man zusammenfassend sagen: Es geht um einen jungen Roofer in Stockholm, einen Reporter auf der Suche nach "B. Traven", einen Tagträumer mit geraubtem Magen, einen Erinnerungssucher im schwäbischen Wald, ein traumatisiertes Kind in einem allgäuer Dorf der füngziger Jahre, ein nicht mehr ganz so verliebtes Ehepaar auf "Krimfahrt", einen Schlagersänger als Wiedergänger von E.T.A. Hoffmanns Mönch Medardus, eine Putzmacherin und einen Buchstabenjongleur, eine junge Großstädterin und das Phänomen des "Schwarzen Lochs", einen Wolfsforscher im russischen Straflager, eine junge Frau im Auszeit-Rückzug an der Ostsee, die Zusammenkunft einer disharmonischen Patchworkfamilie, einen Mörder auf Buchsuche, ein junges Paar in einer von der Natur abgekoppelten SciFi-Welt.

And now to something completely personal:

Es gibt ein kleines Interview mit mir über Bücher, Autorenklischees, Kindheitstraum und Unterschätztes.

Die Leseprobe von "In Bhutan steckt Hut" ist hier zu finden und das Kurzporträt, ebenfalls mit kleinem Interview, hier. Tatsächlich sind Stimmen laut geworden, die meinen, bei der Autorin dicke Backen auf dem Porträtfoto ausmachen zu können. Haben die echt nicht gemerkt, dass diese jene nur aufgeblasen hat???

 

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