Auf der Frankfurter Buchmesse 2016 wurde auf Initiative von Tobias Nazemi das Projekt "Blogbuster - Preis der Literaturblogger" gestartet:
"Ziel des Wettbewerbes ist es, ein neues, herausragendes literarisches Talent im Bereich Gegenwartsliteratur zu entdecken."
Ein bisschen geht es auch noch um etwas Anderes.
Nämlich um eine Positionierung des Literaturbloggens innerhalb des Literaturbetriebs, genauer, um das Verhältnis von Literaturblogs zur etablierten Literaturkritik (inklusive Neuentdeckung von AutorInnen und Literaturpreisvergabe).
Literaturblogs boomen. Das haben auch die Verlage erkannt, die zunehmend Promotionsveranstaltungen speziell für LiteraturbloggerInnen durchführen, sie zu Verlagsbesichtigungen einladen, ihnen Rezensionsexemplare zuschicken, gemeinsame Buchmessetermine organisieren, etc.
Vonseiten der traditionellen Literaturkritik (in den Feuilletons von Zeitungen, Magazinen, Fernseh- und Radiosendungen) wird Literaturblogs eher (noch) wenig Wertschätzung entgegengebracht. Der Gegensatz zwischen Profis und Amateuren wird oft als unüberwindbar behauptet, wobei gerne die mitunter beachtliche Professionaliät der "Amateure" genauso übersehen wird wie manch amateurhafte (= kriterienlose) Rezension oder Autorenbesuchsschilderung (Was isst der Autor? Wie ist er eingerichtet? Wo geht er gern spazieren?) der "Profis".
Das Blogbusterpreis-Projekt verfolgt mit gesundem Selbstbewusstsein seitens der BloggerInnen die Absicht, statt gegeneinander einfach mal miteinander zu arbeiten.
Fünfzehn ausgesuchte LiteraturbloggerInnen haben aus bis zum 31. Dezember 2016 eingesandten Exposés und Leseproben - insgesamt wurden 252 Bewerbungen eingereicht - erste Favoriten (im Durchschnitt je vier KandidatInnen) ausgewählt, von denen sie das komplette Romanmanuskript angefordert haben. Bis zum 1. März 2017 müssen sie sich entscheiden, welche Autorin bzw. welchen Autor sie jeweils ins Rennen schicken, bzw. welches Manuskript auf die Longlist kommt. Diese Longlist wird bis zum 30. April 2017 von einer Fachjury (Literaturkritiker, Verleger, Literaturagentin, Frankfurter-Buchmesse-Vertreter) beurteilt und auf eine Shortlist von noch drei Manuskripten reduziert. Deren AutorInnen werden Anfang Mai 2017 zu einer öffentlichen Lesung ins Literaturhaus Hamburg eingeladen, wo anschließend die Preisverleihung stattfinden wird. Im Oktober 2017 soll der "Blogbuster-Gewinnertitels als Top-Titel durch Klett-Cotta auf der Frankfurter Buchmesse" präsentiert werden.
And now to something completely personal:
Am 8. Januar 2017 wurde mein Bewerbungsappetizer als einer von vier Favoriten ausgewählt. Am 24. Februar 2017 hat Sophie Weigand vom Blog "Literaturen" mein Manuskript "In Bhutan steckt Hut" auf die Longlist gesetzt. Und gestern schon kamen Glückwünsche aus dem Literaturcafe.de, wo man mir für alles Weitere die Daumen drücken will. Toll, was? Es ist damit zu rechnen, dass hier in Zukunft noch mehr über den weiteren Verlauf des Blogbusterpreises berichtet werden wird. Hoffentlich nur Gutes ...
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