Bevor es weitergeht im Text, werfen wir einen kurzen Blick in die Ranking-Agentur Amazon (Stand: 8:43 Uhr).
Vermeldet werden dort 593 Kundenrezensionen mit einer Durchschnittswertung von anderthalb Sternen. Diese setzt sich zusammen aus: 68x *****, 11 x ****, 12 x ***, 8 x **, 494 x *.
In der hauseigenen Top 100 steht „Jenseits des Protokolls“ auf Platz 13. In den Unterkategorien „Biographie“ sowie „Politik & Geschichte“ auf Platz 1.
Wie es aussieht, wurde auf der Produktseite von Frau Wulff ein wenig aufgeräumt, vulgo, algorithmisiert. Denn während dort gestern am laufenden Band Buchempfehlungen zu den Themen „Prostitution“, „Hure“, „Bordellbesitzer“, „Begleitservice“ aufgelistet waren, reihen sich heute ausschließlich manierliche Biographie-Titel, z.B. über Grace Kelly, Angela Merkel, Carl XVI. Gustaf oder Harald Glööcker aneinander. Na ja, „Shades of Grey“ hat sich auch noch dazwischen gequetscht. Aber das tut es zur Zeit ja überall.
– So. Und nun Bücher raus. Kapitel 3: „Das Haus“. Lesen und kurz zusammenfassen.
– Mönsch, das ist voll langweilig.
– Im Leben ist vieles langweilig. Das muss man schon mal aushalten. Nun mach mal.
– Manno … Mh. Also in Großburgwedel gab´s ein gebrauchtes Haus für 465 000 Euro. Die Wulff fand es toll. Der Wulff hatte aber nur „3 500 Euro netto“ im Monat und nix auf der hohen Kante. Da haben sie erstmal den Preis auf 415 000 Euro runtergehandelt. Der Wulff hatte danach aber immer noch nicht mehr im Monat und auch immer noch kein Sparbuch. Da haben sie dann einfach mal angefangen zu renovieren, so für 90 000 Euro. Und das LKA hat auch renoviert: Stahltüren, Kameras, Panzerglas, Scheinwerfer, Panikraum. Danach war das Haus nicht mehr ganz so schnuckelig, wie Frau Wulff sich das ursprünglich vorgestellt hatte, – Handyempfang im Haus konnte man nun knicken – , aber sie sagt: „Trotzdem bin ich immer noch sehr glücklich, das Haus gefunden zu haben, und fühle mich total wohl in unseren vier Wänden.“
– Und die Finanzierung?
– Da habense ´n Kredit aufgenommen.
– ???
– Wie das funktionierte? Dat kreege mer später ...
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